Lernen soll Spaß machen und Erfolge bringen. Ansonsten ist die anfängliche Motivation schnell vergessen. Dass neben einer konzentrationsfördernden Umgebung auch die Ernährung und durchdachte Organisation eine entscheidende Rolle spielen, wird oft vernachlässigt. Dabei können beide Faktoren den Lerneffekt gezielt steigern. Tipps für die effiziente Umsetzung im Überblick.

Ernährung als Schlüsselfaktor: Richtig essen und viel trinken!

Ein Auto kann ohne Kraftstoff nicht fahren. Für das menschliche Gehirn gilt die gleiche Grundregel. Auch das Hirn braucht Energie, um Leistung abliefern zu können. Trotz dieser Tatsache, wird die Ernährung bei vielen Ratgebern zum effektiven Lernen nur unzureichend einbezogen. Dabei ist der Einfluss von Lebensmitteln auf die Leistungsfähigkeit des Oberstübchens markant. Kein anderes Organ benötigt mehr Energie.

Liegt ein Essen beispielsweise schwer im Magen und liefert nur wenig Vitamine und Mineralstoffe, muss der Körper viel Energie für die Verdauung bereitstellen und es mangelt an Nährstoffen für die optimale Versorgung des Gehirns. Auch der Einsatz von Traubenzucker oder zuckerhaltigen Getränken kann sich negativ auf Motivation und Konzentration auswirken. Zwar stimmt es, dass Zucker für das Gehirn förderlich ist, jedoch gilt dies nicht für jegliche Zuckerart. Limonade, Traubenzucker oder Süßigkeiten peitschen den Blutzuckerspiegel für kurze Zeit nach oben und können vorübergehende Leistungsbooster darstellen. Doch die Nachteile dieser Extras macht sich schnell bemerkbar: Es folgen Heißhungerattacken und Müdigkeit, sobald die kurzkettigen Kohlenhydrate keine Energie mehr verfügbar machen. Auch ein Mangel an Flüssigkeit ist ein regelrechter Energiefresser. Wer beim Lernen zu wenig trinkt oder zu falschen Getränken greift, darf sich über Konzentrationsprobleme und Müdigkeit nicht wundern.

Brainfood – Gesunde Alternativen

  • Vollkornprodukte: Hierbei handelt es sich um langkettige Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel langsamer steigen lassen, aber dafür konstant halten. Die Energieversorgung des Hirns gelingt mit derartigen Zutaten langfristig.
  • Vitamine: Egal ob Vitamin A, C oder Beta-Carotin, Vitamine schützen vor Zellschäden durch freie Radikale. Eine tolle Alternative zu zuckerhaltigen Süßigkeiten sind Snacks aus Gemüse wie Karotten, Paprika, Gurken oder Obst. In Kombination mit einem leckeren Dip aus Quark ergeben sich nährstoffreiche Zwischenmahlzeiten. Beides lässt sich für unterwegs gut portionieren. Bei Obst gilt: Weniger ist mehr. Der größte Anteil des Vitaminbedarfs ist über Gemüse zu decken, weil Obst viel Fruchtzucker enthält, der nur in Maßen genossen werden sollte.
  • Eiweiß: Ohne Eiweiß fehlt ein wesentlicher Teil der Ernährung. Statt Fleisch lohnt es sich öfter auf Hülsenfrüchte zurückzugreifen. Die sättigen lang, können vielfältig inszeniert werden und enthalten jede Menge Ballaststoffe, welche die Verdauung ankurbeln und den Darm gesund halten.
  • Ungesättigte Fettsäuren: Fett ist sehr gesund und lebensnotwendig. Aber auch hier muss auf die richtige Sorte wert gelegt werden. Ungesättigte Fettsäuren begünstigen das Nervensystem und fördern die Merkfähigkeit. Außerdem lösen Fette Vitamine aus der Nahrung. Rapsöl, Nüsse und Seefische sind hervorragende Lieferanten der wertvollen Omega-3-Fettsäuren.
  • Wasser und Tee: Koffeinhaltige Getränke sind keine gute Wahl, weil sie Nervosität auslösen können. Energydrinks wirken ähnlich wie Süßigkeiten nur kurze Zeit. Vorteilhaft sind Wasser und ungesüßte Tees. Zwei bis drei Liter benötigt der Organismus, um Sauerstoff zügig zu transportieren und damit das Gehirn zu unterstützen. Damit auch in der Schule der Flüssigkeitsbedarf nicht in Vergessenheit gerät, ist es ratsam eine Trinkflasche mit entsprechendem Fassungsvermögen griffbereit zu platzieren. Einige Modelle haben eine großzügige Öffnung, welche beispielsweise das Hinzufügen von Zitronenscheiben erleichtern. Auch ein Auslaufschutz ist unterwegs nützlich. Unter haushaltstipps.net wurden empfehlenswerte Trinkflaschen gegenübergestellt und praktische Tipps zur Kaufentscheidung arrangiert. Ideale Inhalte sind Kräutertee, Früchtetee und Mineralwasser.

Vor und während des Lernens sind kleinere Mahlzeiten zu bevorzugen. Durch die regelmäßige Bereitstellung von Energie kann das Gehirn mehr und dauerhaft Leistung abliefern.

Koffein und Zucker sind eine Option, wenn schnell und nur für kurze Zeit die maximale Leistung abgerufen werden muss, wie es bei einer Klassenarbeit oder Prüfung der Fall ist. Geht es jedoch darum über einen längeren Zeitraum Wissen aufzunehmen, sind die genannten Alternativen vorzuziehen.

Der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. unter dge.de macht auf die sieben Lebensmittelgruppen aufmerksam, die eine gesunde Ernährung ausmachen.

Lerneinheiten richtig organisieren

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das gilt beim Lernen ebenfalls. Wer sich selbst nicht kontrolliert und zum Lernen einen Plan aufstellt, riskiert abzuschweifen und unbemerkt Zeit zu verschwenden. Abhilfe schafft ein individuell erstellter Lernplan inklusive Lernstoff- und Zeiteinteilung.

Einige Tipps hierzu:

  • Zeitliche Einteilung

Bei der Zeiteinteilung sollte klar festgelegt sein, an welchem Tag, was gelernt werden muss. Eine Deadline hilft beim Orientieren. Hierbei ist es wichtig, dass der Zeitaufwand möglichst realistisch eingeschätzt wird, um Stress vorzubeugen.

  • Zwischenschritte einbauen

Ein riesiger Berg voller Themen und Aufgaben wirkt erdrückend und demotivierend. Damit Lernen gelingt, müssen die Defizite erkannt und der damit verbundene Lernaufwand in Teilbereiche gestückelt werden. Das Abarbeiten der Zwischenschritte hat mehrere positive Auswirkungen: Das Lernen macht durch regelmäßige Erfolgserlebnisse mehr Spaß, das Gehirn muss sich nicht auf viele Dinge gleichzeitig konzentrieren und die Ergebnisse fallen durch gezielte Informationsvermittlung besser aus.

  • Abwechslung einbringen

Themenwechsel sind optimal, um das Lernen interessanter zu gestalten und Demotivation vorzubeugen. Zwar ist es manchmal erforderlich, den Fokus mehrere Stunden auf ein Thema zu lenken, doch am nächsten Tag sollte dann etwas Anderes auf dem Programm stehen.

Nicht zu vergessen, sind regelmäßige Pausen. Die Konzentrationsfähigkeit ist begrenzt, weshalb das Gehirn nicht den ganzen Tag über die gleiche Leistungsstärke aufweist. Durchhänger sind normal, sollten aber durch kurze Unterbrechungen eingedämmt werden. Auf 1,5 Stunden intensive Lerneinheit sollte eine Verschnaufpause von 20 Minuten folgen. Ein Spaziergang im Grünen sorgt für einen freien Kopf und gute Laune.

Weitere Tipps für konzentriertes Lernen haben wir in diesem Ratgeber arrangiert.

 

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