Die meisten Jugendlichen heute verfügen über ein eigenes Taschengeld, viele von ihnen verdienen sich den einen oder anderen Euro dazu. Doch – wie funktioniert das eigentlich, worüber sollte man im Elternhaus und in der Schule mit Blick auf das Thema „Finanzen“ sprechen? Erste Impulse hat unsere Autorin Alexandra v. Plüskow-Kaminski zusammengestellt.

Taschengeld und Co.

Einen gesetzlichen Anspruch auf ein Taschengeld haben Kinder und Jugendliche nicht. Aber spätestens ab dem Grundschulalter erhalten viele Kinder Taschengeld von ihren Eltern. Wie viel das ist – und welche Dinge sie davon bezahlen, sollte mit den Kindern gut besprochen werden.

Grundsätzlich gilt: Das Taschengeld sollte zur freien Verfügung stehen. So erleben Kinder eine grundsätzliche finanzielle Eigenständigkeit. Sie überlegen genauer, was sie sich davon leisten möchten und was nicht.

Taschengeld durch Nebenjobs aufbessern

Mit zunehmendem Alter werden die Wünsche größer. Einige Jugendliche bessern ihr Budget durch die Ausübung von Nebenjobs auf. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, was diesbezüglich erlaubt ist. Das Jugendarbeitsschutzgesetz gibt die Regeln in diesem Bereich vor. Zum Beispiel dürfen Jugendliche ab 13 Jahren nur mit Zustimmung ihrer Eltern bis zu zwei Stunden am Tag – und dann auch nicht während der Unterrichtszeit oder nach 18.00 Uhr – einen leichten Nebenjob wie Gartenarbeit, Zeitungen Austragen oder Babysitten ausüben. Ab 15 Jahren dürfen Jugendliche beispielsweise in den Schulferien jobben. Doch auch hier gibt es Grenzen. Die genauen Regelungen sind im Jugendarbeitsschutzgesetz zu finden: https://www.gesetze-im-internet.de/jarbschg/

Gleichstellung

Das Thema „Finanzen“ ist allerdings immer auch noch ein Thema der Gleichstellung. Im Eltern-Podcast mit Helma Sick, Betriebswirtin, Finanzexpertin und Sachbuchautorin, wird deutlich, dass das Thema „Frauen und Geld“ teilweise immer noch stiefmütterlich behandelt wird. Helma Sick gehört zu den Pionierinnen der Finanzberatung für Frauen in Deutschland. Seit mehreren Jahrzehnten verfasst sie für die Zeitschrift „Brigitte“ eine Kolumne für Frauen, die sich der Thematik widmet.

Ihr Plädoyer ist, dass Mädchen frühzeitig sich mit dem Thema „Finanzen“ auseinandersetzen und weibliche Vorbilder in ihrem Umfeld erleben. Denn nach einer repräsentativen Umfrage der Deka Bank wird immer noch häufiger im Elternhaus mit Söhnen etwa über Möglichkeiten des Sparens gesprochen wird (37 Prozent) als mit Töchtern (31 Prozent).

Wirtschaft als Schulfach

Durch ein verpflichtendes Schulfach „Wirtschaft“ beschäftigen sich in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 2016/17 alle Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Finanzen“ ab der siebten Klasse. Dadurch, dass wirtschaftliche Themen nun nicht mehr ausschließlich im Elternhaus besprochen werden, bringen die Jugendlichen nachweislich ein größeres Interesse diesen Themen gegenüber mit. Auch leistet ein Schulfach „Wirtschaft“ einen wichtigen Beitrag zur Chancengerechtigkeit und Teilhabe, denn alle Schülerinnen und Schüler nehmen an diesem Unterricht verpflichtend teil.

Bundesländer wie etwa Bayern und Nordrhein-Westfalen ziehen seit einiger Zeit nach und haben „Wirtschaft“ als Schulfach im Lehrplan fest verankert.

 

Informationen zur Studie zum Schulfach „Wirtschaft“ in Baden-Württemberg finden sich hier: https://www.uni-koblenz-landau.de/de/landau/fb6/sowi/iww/forschung/wikobw

 

Wie halten Sie es mit dem Thema „Finanzen“ mit Ihren Teenies zu Hause?

Buchempfehlung

zum Thema "Finanzen"

Das Buch "Frau und Geld - Wie Frauen finanziell unabhängig" werden richtet sich an ALLE Frauen - egal, ob jung oder alt, arm oder reich. In diesem Buch wollen die beiden Finanzexpertinnen Helma Sick und Renate Fritz Frauen für das Thema "Finanzen" Finanzen sensibilisieren. Ziel der beiden Beraterinnen ist, dass Frauen sich nicht abhängig von ihrem Partner machen und selbstbestimmt für ihr Alter sorgen können.

 

Hören Sie sich auch gerne unsere neue Podcastfolge zum Thema "Finanzen" an.  In dieser Folge interviewt unsere Autorin Alexandra v. Plüskow-Kaminski die Finanzexpertin Helma Sick. 

Folgen Sie unserer Autorin Alexandra v. Plüskow-Kaminski, Lehrerin und Mutter von zwei Teens auf ihrem Instagram-Account: a.plueskowkaminski .

 

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