Eltern. Das gute Vorbild?
Stichwort: Sprachbildung
Die zunehmende Mobilität gut gebildeter Fachkräfte nimmt zu, obgleich in Deutschland (noch) keine USA-Verhältnisse herrschen. Dort ist es Gang und Gäbe für einen guten Job durchs ganze Land zu tingeln. Und obgleich in Deutschland dieser Job-Tourismus noch nicht so ausgeprägt ist, so werden Menschen doch zunehmend mobiler: Sie lassen sich dort nieder, wo sie einen gut bezahlten Job finden. Nicht immer ist das in dem Land, in dem sie die Sprache perfekt sprechen, was auch bedeuten kann, dass die zweisprachig aufgewachsene Lehrerin für Spanisch und Italienisch nun in Deutschland neu durchstartet, weil beispielsweise der Ehemann dort ein gutes Jobangebot bekommen hat.
Was sollten sich Kinder abschauen? Sie erkennen die Flexibilität, die ihre Eltern für den Traum eines guten Jobs an den Tag legen und die Option, sich aufzumachen in die Welt. Besucht die Mutter in der neuen Heimat eine Sprachenschule, um valide Deutschkenntnisse zu erlangen, kucken sich Kinder zudem ab, dass auch Eltern nie zu alt sind, um etwas Neues zu lernen. Wenn Eltern und Kinder am Tisch gemeinsam Vokabeln pauken, schweißt das zusätzlich zusammen.
Stichwort: Recherche
Kinder haben heute deutlich mehr Recherchemöglichkeiten als anno dazumal. Die Medienbildung beginnt im besten Fall bereits in der Schule und zeigt nicht nur auf, wie verschiedene Medien zu bedienen sind, sondern auch, worauf beispielsweise bei der Online-Recherche geachtet werden sollte. Das bedeutet vor allem: Eine Suchmaschine im Internet ist eine Maschine, die rein technisch die Antwortmöglichkeiten ausgibt, die im Netz zu finden sind – unreflektiert und ohne Blick auf den Autor, geschweige denn auf dessen Wissen. Nutzen Eltern bei ihrer Online-Suche stets das erstbeste Suchergebnis, muss das nicht zwingend verlässliche Informationen liefern. Stattdessen ist ein Blick auf die Quelle ebenso ratsam wie auf das Datum. Ein aktueller Beitrag zu einem brisanten Thema sollte tunlichst auf einer von Journalisten bearbeiteten Nachrichtenseite nachgelesen werden – und nicht auf einem Blog, der per Definition ein Online-Tagebucheintrag ist, also ein persönlich geprägter Beitrag.
Was sollten sich Kinder abschauen? Kindern muss früh vermittelt werden, dass sich im Internet viele Antworten finden lassen, die aber nicht ungeprüft für bare Münze genommen werden dürfen. Ein guter Mix an Recherchemöglichkeiten ist heutzutage nicht schwer umzusetzen. So kann für eine Aufgabe in Heimat- und Sachkunde beispielswiese zunächst das Tierlexikon-Buch benutzt werden – bevor die Suchmaschine gefragt wird. Liefert das Buch einmal keine valide Auskunft, darf natürlich die Suchmaschine helfen – allerdings nicht ohne Überprüfung der Quelle. Klar muss den Kindern dabei vor allem eins werden: Das Internet ist ein ungeprüftes, riesen großes Buch, in das jeder schreiben kann. Doch nicht jeder hat Recht.
Stichwort: Lesen
Fernseher an? Buch in die Hand? Brettspiel auf den Tisch? Wer abends vor dieser Entscheidung steht, hat bereits vieles richtig gemacht, denn diese Entscheidungsmöglichkeiten zeugen bereits davon, dass der Abend nichts zwangsläufig damit ausklingen muss, sich vor dem Fernseher berieseln zu lassen. Wer zu einem guten Buch greift, erweitert dieses um einen zusätzlichen Nutzen. Bücher sind nicht nur zum Lernen da, sondern auch zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung – gemeinsam und allein. Übrigens kann sogar das gemeinsame Spiel der Leseförderung beitragen und zwar vor allem dann, wenn nicht stets dasselbe Spiel gespielt wird, sondern wenn die Herausforderung auch darin besteht, sich über das Lesen von Spielregeln neue Spiele zu erschließen.
Was sollten sich Kinder abschauen? Wenn Eltern lesen, sorgt das im besten Fall für einen Nachahmeffekt beim Nachwuchs und kann zur aktiven Leseförderung beitragen. Das heißt: Das Abendritual besteht nicht darin, vor dem Fernseher einzuschlafen oder mit dem Smartphone in der Hand, sondern bei einer Gute-Nacht-Geschichte oder einem Buch, auf das man sich Abend für Abend wieder freuen kann.
Stichwort: Bewegung und Ernährung
Die Nachrichten immer dicker werdender Kinder und Eltern, die schon bei den kleinsten körperlichen Herausforderungen, wie etwa beim Rückwärtsgehen, Probleme haben, häufen sich. Zurückzuführen ist diese Tatsache oft auf einen teuflischen Mix aus ungesunder Ernährung, schlechten Essgewohnheiten und wenig Bewegung. Überwinden Eltern jedoch zuerst ihren inneren Schweinehund, ahmen ihre Kinder sie auch darin nach.
Was sollten sich Kinder abschauen? Regelmäßige Mahlzeiten, die frisch zubereitet und gemeinsam gegessen werden, sorgen schon für eine gute Ausgangssituation. Diese aktiv erlebte Familienzeit verhindert, dass „nebenher“ oder zwischen Tür und Angel gefuttert wird, was meist unkontrolliert und deutlich weniger ausgewogen ist. Auch die Bewegung lässt sich mit ein paar wenigen Verhaltensänderungen durchaus in den Alltag integrieren. So können kleinere Besorgungen sowie Einkäufe innerorts im besten Fall zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden. Zudem lässt sich bei ausgiebigen Spaziergängen nicht nur die Natur erleben, sondern auch das ABC einüben – schon mal die Straßennamen im Ort nach ABC abgelaufen? Auch lassen sich viele tolle, aktive Spiele draußen spielen.
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