Das Tabuthema Tod wird von Kindern oft mit erstaunlicher Leichtigkeit behandelt. Das hat Elternblogger Christian Kempe festgestellt. Er teilt seine Erfahrungen und Ratschläge zusammen mit neun anderen Familienbloggern in dem E-Book "Warum wacht Bello nicht mehr auf?", das die Versicherung CosmosDirekt herausgebracht hat.

Wenn Sie unsicher sind, ob, wann und wie Sie mit Ihren Kindern über den Tod sprechen sollten, finden Sie hier viele Anregungen und Ermutigungen zum ehrlichen Umgang mit Tod und Trauer. Das E-Book enthält zudem Buch- und TV-Tipps, die das Thema Tod altersgerecht behandeln.

Wie umgehen mit Trauer und Tod?

"Erst mit neun oder zehn Jahren können Kinder überhaupt realisieren, dass der Tod das unwiederbringliche Ende des Lebens bedeutet und auch das eigene Leben enden wird. Vorher gehen Kinder mit dem Thema Tod meist interessiert, aber sachlich um, denn sie sind der Überzeugung, dass tote Tiere und Menschen irgendwann wieder auferstehen", so ein Beitrag des Bayerischen Rundfunks zu Trauer bei Kindern. Entsprechend altersgerecht sollten Erwachsene auf die Fragen des Nachwuchses eingehen, ohne Angst davor zu haben, direkt zu sein.

Wie die Elternblogger im E-Book von CosmosDirekt berichten, spielen Sozialpädagogen, Lehrer und Erzieher eine wichtige Rolle bei der Trauerbewältigung von Kindern. Bei einem Trauerfall in der Familie sollten Sie Lehrkräfte und Betreuer der Kinder informieren, damit diese das Kind unterstützen und mögliche Verhaltensänderungen nachvollziehen können. Sie selbst sollten auf Fragen und Bedürfnisse Ihres Kindes individuell eingehen. Wenn Eltern außerdem offen trauern, können Kinder sehen, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein und zu weinen - so lernen sie, selbst zu trauern.

Wie trauern Kinder?

Die Trauer von Kindern unterscheidet sich von der Erwachsener. Häufig sind ihre Reaktionen sprunghafter: Emotionen wie Wut und Traurigkeit kommen in Schüben und wechseln sich mit Fröhlichkeit ab. Autorin und Pädagogin Getrud Ennulat erklärt im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk, dieses Verhalten schütze die trauernden Kinder vor Überbeanspruchung. Als Eltern sollten Sie sich also nicht wundern, wenn Ihre Kinder Trauer anders zeigen, als Sie selbst es tun. Gehen Sie auf die jeweiligen Bedürfnisse ein, ob Gespräche, Nähe oder Ablenkung.

Sollten Eltern sich Sorgen machen?

Dass sich ein trauerndes Kind zurückzieht, kommt vor und gehört zum Prozess der Verarbeitung. In jedem Fall sollten Sie regelmäßig nach dem Rechten sehen und dem Kind anbieten, mit ihm über seine Gefühle zu reden. Auf Portalen wie youngwings.de haben Kinder und Jugendliche selbst die Möglichkeit, ein Forum, einen Chat oder eine Einzelberatung in Anspruch zu nehmen. Ärzte raten wiederum dazu, in bestimmten Situationen wie zum Beispiel bei anhaltender Aggression oder Freudlosigkeit das Gespräch mit Trauerbegleitern oder Psychologen zu ermöglichen.

Sollten Kinder auf eine Beerdigung mitkommen?

Viele Eltern möchten ihre Kinder beschützen, indem sie sie von Beerdigungen fernhalten. Doch ist das der richtige Weg? Laut Sozialpädagoge Martin Hövelmann ist es wichtig, dass die Kinder das Thema Tod nicht nur aus den Medien, sondern ebenfalls zu Hause und in der Schule behandeln, um kein einseitiges oder künstliches Bild davon zu bekommen. Das Ignorieren oder Verdrängen von Emotionen oder Fragen hilft nicht, auch wenn es zunächst wie ein schonender Umgang erscheint. In die Entscheidung, ob sie auf die Beerdigung eines verstorbenen Familienmitglieds mitkommen, sollten Sie deshalb auch die Kinder selbst einbeziehen.

 

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