Schooling at Home
Wie Eltern von Teenagern den täglichen Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling meistern können:
Für viele Kinder und Jugendliche und auch für ihre Eltern heißt es in den kommenden Wochen noch, dass sie von zuhause lernen und arbeiten. Was heißt das für Familien? Was ist hilfreich?
Unsere Autorin Alexandra v. Plüskow-Kaminski hat einige Tipps zusammengestellt.
Spagat zwischen Homeschooling und Homeoffice
Im Grunde stecken Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern derzeit häufig in derselben Situation. Gearbeitet und gelernt wird daheim. Sowohl für die Jugendlichen als auch für Eltern ist das eine besondere Herausforderung. Die To-Do-Listen scheinen ständig zu wachsen, die Hausarbeit muss erledigt werden – aber auch die Arbeit und die Familienzeit sollen nicht zu kurz kommen. An vielen Stellen zerrt dies an den Nerven von Eltern und Kindern.
Tagesstruktur gestalten
Das A und O für diese Zeit ist eine verlässliche Tagesstruktur. Diese Struktur kann in jeder Familie anders aussehen, denn die Ausgangslagen sind sehr unterschiedlich. Am besten halten Sie gemeinsam einen Familienrat, in dessen Rahmen gemeinsam besprochen und geklärt wird, wie die Tagesstruktur aussehen soll.
Wann wird aufgestanden? Wann wird gegessen? In welchen Phasen wird gearbeitet? Wer übernimmt welche Aufgaben im Haushalt – und zu wann? Wann finden Familienzeiten statt? Wer braucht wann aber auch einmal so genannte Me-Time, also Zeit für sich?
Die Tagesstruktur könnte z.B. auf einem Plakat festgehalten werden. Es hilft, dies beispielsweise mit Klebezetteln zu gestalten, um die Absprachen im Nachgang noch einmal anpassen zu können.
Sinnvoll ist es tatsächlich, sich am Ende der Woche gemeinsam zu verabreden, um über die Tagesstruktur zu sprechen. Passt diese noch für alle? Oder muss an manchen Stellen geändert werden?
(Lern-) Ziele vereinbaren
Ob Ihr Kind sich eigenständig organisieren kann und dabei auch die Aufgaben, die vonseiten der Schule eintrudeln, im Blick hat – oder nicht, sollten Sie auch gemeinsam besprechen. Wünscht es Unterstützung von Ihrer Seite? Wenn ja, in welcher Form? Und vor allen Dingen: Wann können Sie diese Unterstützung leisten? Wichtig ist, dass Ihr Kind feste Lernzeiten hat und diese auch einhält. Die Aufgaben sollte es allein bewältigen können. Doch kann es ihm helfen, wenn Sie einen Lernplan und ein Lernziel zu Beginn der Woche entwickeln und festhalten.
Hilfreiches Material
Neben Online-Formaten wie etwa kapiert.de gibt es zahlreiche Materialien für das Lernen zuhause.
Für Literatur-Fans ist dies aber ein echter Tipp: Sommers Weltliteratur to go. Über dreihundert Titel der Weltliteratur werden hier mithilfe von Figuren nachgespielt. Zu finden auf Youtube: Sommers Weltliteratur to go
Fächerübergreifend:
Nicht nur für einzelne Fächer eignen sich die Mediatheken der Fernsehsender. Hier wird Mathe zum Beispiel mit Lernvideos erklärt. Sie finden Erklärvideos für die Grundschule, die Mittelstufe und die Oberstufe.
Sprachenlernen kann mithilfe von Apps wie Duolingo großen Spaß machen. Oder wer Spaß hat, ein eigenes, interaktives Buch zu gestalten, der kann dafür die App BookCreator nutzen. An der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd wurden im Rahmen des Projektes „Digitales Lernen Grundschule“ (Deutsche Telekom Stiftung) die so genannten MuxBooks entwickelt. Diese eignen sich für die Jahrgangsstufen 5 und 6, sind aber auch noch für ältere Jugendliche interessant. Wie diese entstehen, zeigt das folgende Erklärvideo:
Zeiten für die Arbeit – und für sich selbst
Machen Sie Ihrem Kind transparent, wann Sie fest arbeiten. So kann beispielsweise die Regel entwickelt werden, dass Sie nicht gestört werden dürfen, wenn Sie Ihre Tür schließen. Anliegen des Kindes müssen dann warten – in der Zwischenzeit kann es andere Aufgaben erledigen, die anstehen.
Achten Sie selbst auch darauf, dass Sie ausreichend Pausen einlegen und Arbeit und Privatleben nicht vermischen. Dabei hilft Ihnen ein fester Terminplan.
In Ihrer Freizeit sollten Sie neben Familienaktivitäten auch Zeit für sich bewusst einplanen. Was tut Ihnen gut? Die Lektüre eines Buches? Das Anschauen eines Films, den Sie schon lange sehen wollten? Das Erlernen einer Fremdsprache? Sport oder Musik? Oder aber auch Meditieren? Hierbei unterstützen Sie beispielsweise Apps wie Balloon oder 7Mind.
Auch, wenn wir alle in diesen Zeiten lernen müssen, eine Fünf auch einmal gerade sein zu lassen – eine Struktur, an die sich alle halten können, ist unabdingbar, damit der Familienalltag zwischen Homeoffice und Homeschooling gelingen kann.
Hilfreich ist dabei auch die „Schimpf-Diät.“ Was sich hinter dieser Diät verbirgt, lesen Sie in der kommenden Woche im kapiert.de-Blog
Bildquellen:
Gerd Altmann auf Pixabay
silviarita auf Pixabay
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