Lernstrategien – mal was Neues ausprobieren
Es gibt eine Vielzahl von guten Ratschlägen und Lernstrategien. Die sind teilweise sehr einleuchtend, helfen aber nicht immer und fordern den Schülern manchmal zuerst Einsicht ab, wie zum Beispiel das Aufräumen des Schreibtisches vor dem Arbeiten oder das Ausschalten der Musik. Das stößt auf Widerwillen und stellt somit eine Blockade dar. Es gibt jedoch auch eine Menge von Tipps, die Schülern Spaß machen und dann auch einen Erfolg bringen können. Probieren Sie doch mal aus, wie Sie Ihr Kind unterstützen können.
Die Kinder haben oft einen langen Tag, an dem sie immer wieder recht gleichförmig arbeiten müssen. Da können ungewöhnliche Methoden und Impulse neuen Schwung in den Alltag bringen.
Mal die Brille aufsetzen!
Nach langem Arbeiten verschwimmen manchmal einfach die Buchstaben und Zahlen vor den Augen - das ist völlig normal. Denn nicht nur der Körper wird müde, sondern auch die Augen ermüden irgendwann, müssen sich erholen und etwas anderes sehen. Es kann helfen, für ein paar Minuten die Augen zu schließen und dabei an etwas Schönes zu denken. Das klappt aber nicht immer und ein paar Minuten später verschwimmen die Buchstaben und Zahlen wieder. In der Werbung versucht man, die Aufmerksamkeit durch bunte Hintergründe zu wecken. Genau das können Ihre Kinder auch ausprobieren. Man kann farbige durchsichtige Folien auf die Texte legen oder einfach eine bunte Brille aufsetzen.
Durch die andere Farbe müssen sich die Augen an eine ganz neue Situation gewöhnen und werden erst mal wieder „wach“. Das hält natürlich auch nicht unendlich lange an, aber für eine kurze Zeit kann das schon helfen!
Laute Musik und Tanzen, bis die Nachbarn an die Tür klopfen!
Eigentlich sollte beim Lernen alles möglichst ruhig sein, denn sonst ist man schnell abgelenkt und denkt eher an alles andere als an die zu erledigenden Aufgaben. Aber ab und zu braucht jeder eine Pause. Richtig viel Energie bekommt man beim abwechslungsreichen Arbeiten. Darum darf die Musik aufgedreht werden und Bewegung ist erwünscht! Das macht Spaß, man denkt an etwas anderes und man bekommt neue Ideen und Impulse für die nächsten Aufgaben.
Eine Reise!
Leider können wir das nicht jeden Tag machen. Wir müssen unsere Aufgaben erledigen und für Schüler sind das nun mal die Hausaufgaben. Aber ab und zu kann jeder ein paar Minuten entfliehen. Man legt sich dazu einfach auf den Fußboden. Wenn das zu hart ist, legt man eine Bettdecke darunter. Das Bett selbst ist zu weich. Mit geschlossenen Augen stellt man sich vor, sich auf eine Reise zu begeben. Jeder Schritt muss überlegt sein – aus dem Haus heraus, hin zum Strandurlaub oder in die Berge. Was passiert dort? Was ist an den Füßen zu spüren? Ist es warm oder kalt? Auch die Rückkehr muss geplant sein. Wer wieder angekommen ist, darf sich tüchtig strecken und dann kann es weiter gehen! Sie können Ihren Kindern auch langsam eine Geschichte erzählen. Anregungen dazu gibt es z.B. auf dieser Seite www.entspannung-plus.de/Entspannung-fuer-Kinder/Fantasiereisen-fuer-Kinder/fantasiereisen-fuer-kinder.html
Bilder sammeln
Die Vokabeln wollen einfach nicht sitzen? Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Bilder sammeln, die genau etwas mit dieser Vokabel zu tun haben. Die Vokabeln werden dann auf die Bilder geschrieben und an einen Platz gehängt, an dem sie gut sichtbar sind. Das kann zum Beispiel an Türen oder über dem Bett sein, oder vielleicht am Badezimmerspiegel. Wörter können auch (z. B. auf dem Handy) aufgenommen und immer wieder abgespielt werden, bis man sie einfach nicht mehr hören kann. Im ersten Fall wird die Schreibweise trainiert und im zweiten die Aussprache. Wenn alle Vokabeln sitzen, können die nächsten Vokabeln in Angriff genommen werden.
Ohren zuklappen
Natürlich kann man nicht einfach seine Ohren zuklappen. Vielleicht stört der Staubsauger, der einem lautstark das Powerlernen vermiest oder die kleine Schwester macht gerade mit ihren vier Freundinnen die Wohnung unsicher. Da wäre es gut, wenn man mal abschalten könnte. Ohrenzuhalten geht nicht, die Hände braucht man schließlich zum Arbeiten – aber es gibt Abhilfe. Im Baumarkt gibt es Ohrenschützer, die man auch bei der Arbeit trägt, als Gehörschutz, wenn es richtig laut wird. Die können auch Schüler beim Lernen aufsetzen. Dann hört man zwar immer noch ein paar Geräusche im Hintergrund – aber viel, viel leiser und es stört nicht mehr so!
Kritzeln und Unsinnwörter schreiben
Irgendwann ist es einfach vorbei und die Kinder wollen und können keine Wörter mehr schreiben. Die Wörter, die entstehen, werden so unlesbar, dass das eigentlich nicht so stehen bleiben kann. Hier muss die Hand einfach mal gelockert werden und das verkrampfte „Wörter-richtig-Schreiben“ muss für ein paar Minuten weichen. Zum Auflockern hilft es, zu kritzeln, egal ob auf Karopapier oder frei Hand. Oder es können Unsinnwörter geschrieben werden – einfach mal ein paar Buchstaben aneinander reihen und schauen, was dabei herauskommt. Beides entkrampft und danach geht es wieder weiter.
Mit Bewegung lernen
Vokabeln, ein Gedicht, die mathematische Formel, Grammatik? All das will einfach nicht sitzen. Bestimmt liegt es gerade am Sitzen, dass es nicht klappt. Mit Bewegung geht es oft leichter. Manche Sätze, die auswendig gelernt werden müssen, können rhythmisch gesprochen werden. Zu anderen gibt es vielleicht lustige Bewegungen. Hier gilt: Je lustiger desto einprägsamer.
... und ein Tipp zum Abschluss
Nach dem vielen Lesen ist es an der Zeit, an die frische Luft zu gehen! Das gilt auch für Schüler. Sie müssen sich bewegen, toben, mal an etwas anderes denken. Dann geht es danach mit neuer Energie weiter.
Viel Spaß beim Ausprobieren :-)
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