Gedichte untersuchen: Vergleiche und Metaphern, sprachliche Bilder
Gedichte in Form!
Das Besondere an einem Gedicht ist seine Form.
Dir sind schon die wichtigsten Kennzeichen bekannt …
- Die Zeilen eines Gedichtes haben einen eigenen Namen, sie heißen Verse.
- Die Absätze eines Gedichtes nennt man Strophen.
Eine Strophe besteht wiederum aus mehreren Versen. - Von einem Reim spricht man, wenn in zwei oder mehreren Wörtern der letzte betonte Vokal gleich klingt, z. B. Paarreim (aa bb), Kreuzreim (abab), umarmender Reim (abba).
Gedichte sind lebendig
Gedichte wirken aber auch durch ihre Sprache häufig besonders lebendig.
Ein Beispiel:
Ein Pfeil geht zwar geschwind, die Luft saust schnell vorbei, Die Wolken laufen sehr, der Blitz fährt in die Eichen,
Gehe so vor, wenn du untersuchen möchtest, durch welche Ausdrücke ein Gedicht besonders lebendig wirkt …
Worum geht es?
Lies das Gedicht zwei- bis dreimal; sprich es leise mit , damit du dich gut hineinversetzen kannst.
Notiere dir in kurzen Sätzen, worum es in dem Gedicht / in den Strophen geht.
Beispiel: Das Gedicht beschreibt, wie der Herbst beginnt: Blätter bekommen eine bunte Färbung, sie fallen eines nach dem anderen zu Boden … / In dem Gedicht geht es um den Herbst. Die Blätter …
Sprachliche Bilder finden I
Finde Textstellen, die das Gedicht besonders lebendig werden lassen:
- Vergleiche: Ein Vergleich ist ein sprachliches Bild, das mit dem Wort wie eingeleitet wird.
Beispiel: Menschen wie Schatten - Personifikationen: Dinge, Tiere oder Naturerscheinungen werden vermenschlicht, bekommen menschliche Eigenschaften oder Fähigkeiten.
Beispiel: Die Sonne lacht.
Vergleich: „wie“
Personifkation: Dinge, Tiere oder Naturerscheinungen haben menschliche Eigenschaften oder Fähigkeiten.
Sprachliche Bilder finden II
- Metaphern: Oft findest du auch Textstellen mit einer übertragenen, bildlichen Bedeutung, die also nicht wortwörtlich gemeint sind.
In diesem Fall spricht man von einer Metapher.
Eine Metapher ist wie ein verkürzerter Vergleich ohne das Wörtchen „wie“.
Beispiel: jemandem das Herz brechen
Metaphern kannst du besser verstehen, wenn du dir klarmachst:
Welcher wirkliche Gegenstand wird mit dem Ausdruck bezeichnet?
Was haben der Gegenstand und die übertragene Bedeutung gemeinsam?
Beispiel: Personifikation
Der Herbst steht auf der Leiter
Peter Hacks
Der Herbst steht auf der Leiter,
Und malt die Blätter an,
Ein lustiger Waldarbeiter,
ein froher Wandersmann. […]
aus: Peter Hacks „Der Flohmarkt“ Nachdruck/Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Rechteinhabers.
© Eulenspiegel Verlag Berlin.
Der Herbst, eine Jahreszeit, die besonders prächtige Farben mit sich bringt (Vielfältige Farben der welkenden Blätter …). Damit der Leser sich diese Farbvielfalt gut vorstelen kann, lässt der Dichter den Herbat als handelnde „Person“ auftreten; er personifiziert den Herbst.
Beispiel: Vergleich
Der Herbst
Rauhe Winde, scharf wie Säbel …
Der Dichter vergleicht die rauen Winde mit der Schärfe eines Säbels.
Beispiel: Metapher
Goldene Welt
Georg Britting
Im September ist alles aus Gold:
Die Sonne, die durch das Blau hinrollt,
Das Stoppelfeld, […]
aus: © Ingeborg Schuldt-Britting; www.britting.com.
Im Herbst verändern sich ja die Farben: Blätter, Felder, Äpfel am Baum bekommen einen Gelbton. Dieser Farbton ähnelt dem Gold; deshalb verwendet der Dichter ein sprachliche Bild (eine Metapher), damit sich die Leser das Beschriebene besser vorstellen können.
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