Texte überarbeiten
Der Text ist noch nicht perfekt!
Der erste Schritt ist gemacht: Du hast einen Text geschrieben.
Doch meistens ist der nicht perfekt. Es lohnt sich, den Text noch mal zu überarbeiten.
Mit Überarbeiten ist nicht gemeint, einen Text einmal nach Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern zu durchsuchen und es dabei zu belassen.
Beim Überarbeiten eines Textes überprüfst du mehrere Bereiche, oft auch mehrmals hintereinander.
Diese Bereiche kannst du überarbeiten:
- Inhalt
- Aufbau
- Sprache
- Rechtschreibung und Zeichensetzung
Inhalt
Den Inhalt deines Textes überarbeitest du anhand der Merkmale, die für den Inhalt einer bestimmten Textsorte gelten, also z. B. Inhaltsangabe, Bericht, Beschreibung.
Erstelle dir am besten Checklisten für die einzelnen Textsorten.
Hier ein Beispiel:
Checkliste Bericht
- Habe ich die W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Mit welchen Folgen?) beantwortet?
- Habe ich sachlich geschrieben ohne persönliche Wertung oder Gefühle?
- Habe ich nur über das Wichtigste berichtet und Nebensächliches weggelassen?
Aufbau
Wie du einen Text aufbauen musst, hängt ebenfalls davon ab, um welche Textsorte es sich handelt. Eine Reportage wird anders aufgebaut als eine Inhaltsangabe, eine Stellungnahme oder eine Zusammenfassung.
Um den Aufbau zu überprüfen musst du also …
- die Textsorte wissen,
- deinen Text nach diesem Bauplan schreiben,
- den Text anhand des Bauplans überprüfen.
Bleiben wir bei dem Beispiel Bericht:
Aufbau Bericht
- Überschrift: z. B. Angabe zu Unfallzeitpunkt und -ort
- Einleitung: sehr knappe Information zu den Fragen „Was, wann, wo, wer?“
- Hauptteil: Beantwortung der W-Fragen, genauer Ablauf der Ereignisse, Angaben zu den Gründen
- Schluss: Welche Folgen hat das Ereignis?
Erstelle für die verschiedenen Textsorten Checklisten zum jeweiligen Aufbau.
Wenn du schon beim Schreiben Absätze machst, fällt dir das Überprüfen des Aufbaus leichter!
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Sprache I
Zuerst solltest du überprüfen, ob du die sprachlichen Besonderheiten deiner Textsorte eingehalten hast.
Bleiben wir beim Bericht:
Sprache des Berichts
- Hast du das Präteritum verwendet (bei Vorzeitigkeit Plusquamperfekt)?
- Hast du abwechslungsreiche und passende Satzanfänge gewählt, die die Reihenfolge der Ereignisse verdeutlichen?
Daneben gilt es noch einige sprachliche Dinge zu beachten …
Sprache II
Texte klingen eintönig, wenn immer wieder die gleichen Wörter verwendet werden. Überlege dir Synonyme, wenn dir dein Text beim Schreiben oder Überarbeiten langweilig vorkommt oder du immer wieder gleiche Wörter entdeckst.
Markiere die Wörter, die wiederholt vorkommen. Überlege dir andere Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung, die im Zusammenhang deines Textes passend scheinen. Du kannst auch ein Synonymwörterbuch benutzen.
Synonyme sind sinnverwandte Wörter.
Sprache III
Wörter mit ähnlicher Bedeutung gehören zu einem Wortfeld.
Wortfelder haben eine gemeinsame „Überschrift“ (Oberbegriff) und bestehen jeweils aus Wörtern einer einzigen Wortart.
Verb: sehen
Wortfeld: anblicken, schauen, betrachten, gucken, sichten, spähen, stieren …
Adjektiv: schön
Wortfeld: attraktiv, ansehnlich, prächtig, herrlich, makellos …
Wortfelder kannst du dir zu allen häufig gebrauchten Verben und Adjektiven zusammenstellen.
Häufig gebrauchte Verben sind:
sagen, gehen, laufen, denken, machen, essen, trinken, fühlen.
Häufig gebrauchte Adjektive sind:
leise, laut, alt, neu, groß, klein, stark, schwach, glücklich, wütend, traurig.
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Sprache IV
Wichtig ist es, dass du deinen Text sprachlich abwechslungsreich gestaltest. Dabei helfen dir verschiedene Bindewörter. Vor allem die zeitliche Reihenfolge wird klar, wenn du die passenden Bindewörter schreibst.
Hier findest du einige Beispiele für Bindewörter: später, zuerst, zunächst, während, nachdem, dann, anschließend, als nächstes, danach, des weiteren, schließlich, erst jetzt, trotzdem, dennoch, weil, dann, obwohl …
Auch den Satzbau solltest du abwechslungsreich gestalten. Nutze die Umstellprobe (Du stellst andere Satzglieder im Satz an den Anfang!), um die Satzanfänge und auch die Betonung zu verändern.
Sätze mit vielen Nebensätzen (so genannte Schachtelsätze) sind ebenfalls schwer zu lesen. Überprüfe, ob du einen langen Satz nicht in zwei kürzere aufteilen kannst.
Rechtschreibung und Zeichensetzung
Überprüfe zum Schluss die Rechtschreibung und Zeichensetzung.
Achte besonders auf deine „Schwachstellen“, also die Bereiche, bei denen du eher unsicher bist (z. B. die das/dass-Schreibung, Kommasetzung).
Überarbeiten im Team: die Schreibkonferenz
In der Schreibkonferenz beschäftigt ihr euch in einer Kleingruppe mit einem von euch verfassten Text. Es ist eine Art Beratungsgespräch.
Ihr ermutigt euch gegenseitig, an eurem Text zu arbeiten.
Dazu geht man wie folgt vor:
- Ihr bildet Kleingruppen (mindestens 2, max. 4 Personen).
- Ihr legt (oder erstellt) eine Checkliste mit den Merkmalen der Textsorte bereit.
- Ihr verschafft euch einen Überblick über alle Texte in der Gruppe, indem ihr die Texte leise lest.
- Ihr einigt euch, welcher Text zuerst besprochen wird.
- Der Text wird vorgelesen.
- Die Gruppenmitglieder äußern sich spontan zum Inhalt.
- Ihr stellt Fragen zu inhaltlichen Einzelheiten, die euch unklar sind.
Der Verfasser macht sich gegebenenfalls Zeichen im Text, wo noch etwas verändert werden muss. - Ihr geht den Text mit Hilfe der Checkliste durch und besprecht sprachliche und inhaltliche Aspekte. Der Verfasser markiert Stellen, die er möglicherweise ändern will, und notiert Vorschläge.
- Der Text wird auf Rechtschreibung und Zeichensetzung durchgelesen.
- Anschließend überarbeitet der Verfasser den Text inhaltlich, sprachlich und orthografisch.
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