Materialgestützt einen argumentierenden Text schreiben
Materialgestützt schreiben
Beim materialgestützten Schreiben handelt es sich um eine Schreibform, bei der das eigene Vorwissen sowie Informationen aus mehreren Materialien (in der Regel ca. 5 Materialien) zu einem eigenen Text verarbeitet werden.
Die Materialien sind z. B.: literarische Texte, Sachtexte, Grafiken, Bilder oder Karikaturen. Diese werden unter einer bestimmten Fragestellung (= Aufgabenstellung) untersucht und ausgewertet.
Informierendes oder argumentierendes Schreiben
Es wird zwischen zwei Aufgabenarten unterteilt: das materialgestützte Schreiben eines informierenden oder eines argumentierenden Textes.
Informierende Texte geben Auskunft über unterschiedlich komplexe Sachverhalte, während sich argumentierende Texte mit strittigen Fragen auseinandersetzen und Stellung beziehen.
Informierende Texte sind also sachlich, während argumentierende Texte eine Meinung vertreten sollen.
Argumentierende Texte
Bei einer Argumentation liegt der subjektive Standpunkt im Fokus. Deshalb darfst du hier auch wertende Behauptungen aus den Materialien weiterverwenden, wie aus Interviews oder Meinungen.
Beispiele für argumentierende Texte sind: Beschwerden, Statements, Kommentare, Reklamationen, Rezensionen, Thesenpapiere etc.
Aufgabenstellung klären
Eine genaue Lektüre der Aufgabenstellung ist beim materialgestützten Schreiben besonders wichtig, da sie folgende Informationen beinhaltet:
- das Thema
- das Ziel
- die Textart
- die Materialien
- den Textumfang
- die Adressatinnen und Adressaten.
Beispiel für eine Aufgabenstellung:
Die Wochenzeitung deiner Stadt veröffentlicht regelmäßig Texte von Jugendlichen. Verfasse einen Leserbrief zu der aktuellen Reihe „Social Media für Kinder und Jugendliche – Chancen und Risiken?“. Nutze dafür die Materialien M 1 bis M5. Beziehe deine eigenen Erfahrungen mit ein und positioniere dich zum Thema. Denk auch an eine passende Überschrift. Dein Leserbrief sollte etwa 500 Wörter lang sein.
Argumente sammeln und ordnen
Im nächsten Schritt liest du die Materialien. Es reicht, wenn du nach Informationen suchst, die zu der Aufgabe, dem Thema und der Zielsetzung gehören. Es ist also ausreichend, wenn du dich auf die wichtigsten Aussagen und Argumente, die für den eigenen Text von Bedeutung sind, konzentrierst.
Bei diesem Arbeitsschritt kannst du auch gleich die Argumente aus den verschiedenen Materialien vergleichen und dabei pro und kontra abwägen.
Damit du das Material für das eigene Schreibprodukt nutzen kannst, ordnest du die gesammelten Argumente anhand von Stichpunkten, Tabellen oder Mindmaps.
Die Einleitung formulieren
Die Einleitung sollte einen spannenden Einstieg in die Themenfrage präsentieren. Das gelingt dir zum Beispiel anhand eines Zitates oder mithilfe von Bezügen zu aktuellen Ereignissen oder durch die Schilderung eines persönlichen Erlebnisses.
Um in den Hauptteil überzuleiten, kannst du die Kernaussage zusammenfassen und die eigene Position klar benennen.
Die Argumentation im Hauptteil aufbauen
Der Hauptteil besteht, im Gegensatz zu einem informierenden Text, aus einer Argumentation. Je nach Textsorte führst du hier die Pro- und/oder Kontra- bzw. Gegenargumente an. Diese solltest du größtenteils auf Basis der Materialien ausarbeiten.
Die Argumente, die du in deinem Text verwendest, sollten deine eigene Meinung stützen. Dies gelingt dir, indem du die Argumente aus den Materialien verwendest, die sowieso deiner eigenen Meinung entsprechen oder Gegenargumente nutzt, die du gut widerlegen kannst.
Die Argumente entfalten
Die einzelnen Argumente entfaltest du nacheinander nach dem bekannten Muster:
- Behauptung: Zuerst stellst du in einem Satz die These auf.
- Begründung: Daraufhin erläuterst du die Aussage mithilfe von Erklärungen. Die Behauptung wird meistens anhand von Konjunktionen (wie weil, da, zumal, denn) mit der Begründung verbunden.
- Beispiel/Beleg: Ein Beispiel hilft, deine Behauptung zu veranschaulichen. Hier kannst du einen Beleg aus den Materialien einbringen.
Überleitungen zwischen den einzelnen Argumenten und Oberpunkten können dem Leser / der Leserin helfen, den Überblick zu bewahren.
Den Schluss formulieren
Zum Schluss legst du noch einmal die eigene Meinung dar und ziehst eine Schlussfolgerung bzw. ein Fazit aus den Argumenten.
Du kannst diesen abschließenden Teil auch dafür nutzen, um einen Vorschlag für die Zukunft zu geben oder das Ganze abzurunden, indem du auf die Einleitung zurückgreifst.
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