Den Konjunktiv II verwenden
Der Konjunktiv II
Hast du dir auch schon einmal etwas gewünscht, was sehr unrealistisch ist? Etwas, was wohl eher nicht in Erfüllung gehen wird?
Oder hast du dir schon einmal gewünscht, die Zeit zurückdrehen zu können? Wenn wir etwas sagen möchten, das nicht der Wirklichkeit entspricht, benutzen wir den Konjunktiv II.
Wünsche
Den Konjunktiv II brauchst du, wenn du einen Wunsch oder einen Traum ausdrücken möchtest, der aber zunächst mal nicht der Wirklichkeit, also der Realität, entspricht.
Gleiches gilt auch, wenn man sich eine andere Vergangenheit wünscht.
Oft werden solche Sätze mit dem Wort „wenn“ eingeleitet.
Beispiele:
Realität:Tim hat kein Geld. Er kann sich kein Fahrrad kaufen.
Wunschvorstellung:Wenn Tim genügend Geld hätte, dann würde er sich ein Fahrrad kaufen.
Realität:Mona hatte nicht genügend Zeit und konnte nicht lange auf der Party bleiben.
unwirkliche Vergangenheit:Wenn Mona genügend Zeit gehabt hätte, wäre sie länger auf der Party geblieben.
Zweifel
Außerdem kann man mit dem Konjunktiv II unrealistische Fantasien oder Zukunftsvorstellungen ausdrücken.
Beispiele:
Was wäre, wenn alle Tiere sprechen, schreiben und lesen könnten?
Was wäre, wenn alle Kinder nur drei Monate im Jahr zur Schule müssten?
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Unwirkliches
Der Konjunktiv II wird auch dann verwendet, wenn wir die Wahrheit einer Aussage anzweifeln. In solch einem Fall benutzen wir zum Beispiel in der indirekten Rede den Konjunktiv II anstelle des Konjunktivs I.
Beispiele:
Tom sagt: „Markus, ich habe dir das Geld längst zurückgegeben.“
Markus erzählt seiner Freundin: „Tom sagt, er habe mir das Geld längst zurückgegeben.“
(Konjunktiv I: Markus glaubt Tom.)
Markus erzählt seiner Freundin: „Tom sagt, er hätte mir das Geld längst zurückgegeben.“
(Konjunktiv II: Markus zweifelt an der Wahrheit von Toms Aussage.)
Höfliche Fragen
Du kannst den Konjunktiv II verwenden, um eine höfliche Frage anstelle einer gewöhnlichen Aufforderung/Frage zu bilden.
Dazu werden häufig die Verben haben, können, werden, dürfen im Konjunktiv II (+ Infinitiv) gebraucht.
Außerdem unterstreicht man die Höflichkeit mit „bitte“ oder „vielleicht“.
Beispiele:
Unhöfliche Aufforderung: Gib mir einen Bleistift!
Höfliche Frage (Konjunktiv II):
Könntest du mir bitte einen Bleistift geben? (können+ Infinitiv)
Würdest du mir bitte einen Bleistift geben? (werden+ Infinitiv)
Unhöfliche Frage: Hast du einen Bleistift für mich?
Höfliche Frage (Konjunktiv II):
Hättest du vielleicht einen Bleistift für mich? (haben)
Dürfte ich vielleicht einen Bleistift von dir haben?
(dürfen + Infinitiv)
Bitten
Du kannst den Konjunktiv II ebenfalls verwenden, wenn du jemanden höflich um etwas bitten möchtest.
Häufig werden dazu Satzanfänge wie „Es wäre schön, wenn …“ oder „ Ich würde mich sehr freuen, wenn …“ verwendet.
Beispiele:
Unhöfliche Bitte:
Beleidige mich nicht mehr.
Melden Sie sich bei mir.
Höfliche Bitte (Konjunktiv II):
Es wäre sehr schön, wenn du mich demnächst nicht mehr beleidigen würdest.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich bei mir melden könnten.
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