Ein Interview vorbereiten

Was ist ein Interview?

Ein Interview ist eine Befragung durch Fragesteller (so genannte Interviewer, z. B. Journalisten) mit dem Ziel, persönliche Informationen oder Sachverhalte zu ermitteln.

Ein Interview vorbereiten
Bei einem Interview spricht z. B. der Journalist mit einer (manchmal auch mehreren) Person(en), meist mit Fachleuten auf einem Gebiet.
In der Regel stellt der Journalist Fragen, die die interviewte Person beantwortet.

Besonders gut ist es, wenn man von der befragten Person neue, interessante und ausführliche Informationen erhält. Deshalb sollte man darauf achten, keine Fragen zu stellen, die nur mit Ja oder Nein beantwortet werden können.

Vor dem Interview

Wenn du jemanden interviewen möchtest, solltest du so vorgehen:

  1. Mache dir vorher schon einmal Gedanken, was du alles erfahren möchtest und warum du gerade diese Person interviewen willst.

  2. Überlege dir genau, welche Fragen du deinem Interviewpartner stellst.

  3. Bereite einen Interviewbogen vor, indem du dir die Fragen aufschreibst und darunter Platz zum Notieren der Antworten lässt.

  4. Überlege dir, ob du das Interview aufnehmen möchtest, um Antworten noch einmal hören zu können.
    Wenn du dich dafür entscheidest, musst du deinen Interviewpartner fragen, ob das auch für ihn/sie in Ordnung ist.

Während des Interviews

  1. Begrüße deinen Gesprächspartner und verhalte dich (während des ganzen Interviews) angemessen (höflich, freundlich).

  2. Stelle immer nur eine einzelne Frage und lasse deinen Interviewpartner aussprechen.

  3. Gehe auf seine/ihre Antworten ein.
    Versuche, die Aussagen zu kommentieren (z. B. „Das klingt wirklich spannend“), und frage noch einmal zusätzlich nach, wenn etwas offen bleibt oder dich an einer Sache noch mehr interessiert.

  4. Notiere dir die Antworten in Stichpunkten auf dem Interviewbogen.

  5. Bedanke dich am Ende des Gesprächs bei deinem Gesprächspartner.
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Nach dem Interview

  1. Am Schluss solltest du deinen Interviewbogen noch einmal überarbeiten:
    Lies dir den Bogen mit deinen Stichworten gut durch, ergänze, wenn dir noch etwas einfällt, was du nicht notiert hast und versuche, alles verständlich aufzubereiten.
    Du kannst dir nun auch noch einmal deine Aufnahme anhören und mit deinen Stichworten vergleichen.

  2. Je nachdem, was du mit deinem Interview bezwecken möchtest, kannst du es jetzt abschreiben oder abtippen, eine Zusammenfassung der Informationen vornehmen oder es für eine Präsentation aufbereiten.

Verschiedene Formen des Interviews

Es gibt drei verschiedene Arten des Interviews:

  • Das Interview zur Person:
    Hier werden Fragen gestellt, die die Person selbst betreffen.
  • Das Interview zur Sache:
    Hier werden Fragen gestellt, die zum Klären eines Sachverhalts beitragen, zum Beispiel über einen Beruf.
  • Das Interview zur Meinung:
    Hier werden Fragen gestellt, die eine Stellungnahme einer Person zu einer Angelegenheit verlangen, z. B. ob man ein Handyverbot an der Schule gut findet.

Verschiedene Frageformen: Die Suggestivfrage

Mit Blick auf die Fragen unterscheidet man verschiedene Formen:

Bei der Suggestivfrage wird der Befragte durch die Art und Weise der Darstellung der Frage beeinflusst.
Suggestivfragen werden so gestellt, dass der Gesprächspartner eigentlich keine andere Möglichkeit hat, als die Aussage der Frage zu bejahen.

Zum Beispiel: „Sie denken doch auch, dass ein Jugendclub in der Stadt gebraucht wird?“ oder „Sie finden es sicher gut, wenn die Bewerber nicht nur motiviert sind, sondern auch ein gutes Zeugnis mitbringen?"

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Durch die einleitenden Teile, die eine Zustimmung verlangen, wird der Gesprächspartner sozusagen zu einer Antwort gedrängt, die jedoch vom Interviewer vorgegeben ist.

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Geschlossene Fragen

Geschlossene Fragen können nur mit recht kurzen Antworten erklärt werden.

Zum Beispiel: „Wessen Idee war es, einen Jugendclub in dieser Stadt zu gründen?“ oder „Wo haben Sie Ihre Flitterwochen verbracht?“.

Die Antwort zu Frage eins wäre ein Name (oder eventuell mehrere Namen), aber keine längere Geschichte, wie es zu der Idee kam.
Auch die Antwort auf Frage zwei würde eher kurz ausfallen: Der Gesprächspartner würde vermutlich das Land nennen und eventuell etwas zum Ort hinzufügen, aber sicher nicht erzählen, was er alles unternommen hat.

Offene Fragen

Offene Fragen dagegen erlauben es dem Interviewpartner, längere Antworten zu bilden und sollen zum Erzählen motivieren.

Zum Beispiel: „Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?“ oder „Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?“

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Fragen mit „wie“ sind zumeist offen. Bei der ersten Frage sollte der Interviewpartner den Ablauf der Ideenbildung schildern.
Bei der zweiten Frage erwartet man ebenfalls eine ausführlichere Antwort.





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