Einen inneren Monolog verfassen
Was ist ein innerer Monolog?
Ein innerer Monolog ist ein Selbstgespräch, in dem Gedanken und Gefühle einer einzigen literarischen Figur ausgestaltet werden.
Ein „Gedankengespräch“
In einem inneren Monolog führt die literarische Figur also ein „Gedankengespräch“, in dem sie beispielsweise …
- über ihre Probleme und Beziehungen zu anderen Figuren nachdenkt,
- ihr Verhalten kritisch hinterfragt und sich ggf. Vorwürfe macht,
- Fragen an sich selbst stellt,
Bedenken, Ängste und Hoffnungen äußert,
- Entscheidungen trifft,
- Pläne für die Zukunft schmiedet.
Redeformen unterscheiden
Gedanken und Gefühle von Figuren werden in erzählenden Texten mit verschiedenen Redeformen wiedergegeben:
- direkte Rede: wörtliche Rede der Figuren
- indirekte Rede: Die Gedanken und Gefühle werden durch den Erzähler in der 3. Person wiedergegeben.
- innerer Monolog: Die Gedanken und Gefühle werden ganz unmittelbar durch die Figur selbst in der Ich-Form wiedergegeben.
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Einen inneren Monolog schreiben
So schreibst du einen inneren Monolog:
Beschreibe kurz, wo sich die Figur befindet und wie sie sich gerade in dem Moment fühlt: Ausgangssituation.
„Wie gemein sie ist! Ich bin ihr völlig egal!“Lasse die Figur die Situation schildern, die sie erlebt hat. Berücksichtige dabei die Handlungsschritte des Textes und schildere anschaulich die Gedanken und Gefühle der Figur.
Du kannst dabei auch sprachliche Bilder (z. B. Metapher) nutzen.
„Wie vom Donner gerührt stand ich da … Ich konnte nicht glauben, was sie da gerade über mich gesagt hatte.“Schreibe in der Ich-Form und übernimm, wenn es dir möglich ist, die Denk- und Sprechweise der Figur, z. B. kurze abgehackte Sätze, Wiederholungen, mündlicher Sprachgebrauch.
„Was für eine doofe Kuh! Was soll ich mit so einer?“
Passende Satzzeichen setzen
Verdeutliche Gedanken und Gefühle durch passende Satzzeichen:
Fragen = ?
Gefühle = !
Denkpausen = –
abbrechende Gedanken = …
Aneinanderreihung von Gedanken = ,
Einen inneren Monolog beenden
Schließe den inneren Monolog mit einer Schlussfolgerung ab, z. B. …
- einen Entschluss fassen / einen Plan schmieden,
- einen sonstigen Ausblick geben,
- Hoffnungen formulieren,
Befürchtungen aussprechen.
Die Schlussfolgerungen müssen nachvollziehbar sein und zu deinem inneren Monolog passen.
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Eine Reflexion über den inneren Monolog schreiben
Manchmal musst du in einem zweiten Text erläutern, warum du deine Figur in dem inneren Monolog so handeln, denken und sprechen lässt.
Gehe dabei auf folgende Aspekte ein:
- Hast du erläutert, wie deine Figur handelt, denkt oder fühlt?
- Hast du inhaltlich begründet, warum die Figur so handelt, denkt oder fühlt?
Formulierungshilfen für die Reflexion:
Ich denke, dass xy …, daher habe ich sie …;
Mir war wichtig, ihre Gefühle zu beschreiben, nämlich …;
Ich habe xy so denken lassen, weil …;
Mir ist klar geworden, dass xy sich verändert hat, daher …
Die Form
Ein innerer Monolog steht …
- in der Ich-Form, weil du nur aus der Sicht dieser einen Person schreibst.
- im Präsens, wenn du deine Gefühle beschreibst.
im Präteritum, wenn du über Vergangenes berichtest.
Ein Beispiel aus der Literatur
„Wie lang’ wird denn das noch dauern? Ich muss auf die Uhr schauen… schickt sich wahrscheinlich nicht in einem so ernsten Konzert. Aber wer sieht’s denn? Wenn’s einer sieht, so passt er gerade so wenig auf, wie ich, und vor dem brauch’ ich mich nicht zu genieren… Erst viertel auf zehn?… Mir kommt vor, ich sitz’ schon drei Stunden in dem Konzert. Ich bin’s halt nicht gewohnt… Was ist es denn eigentlich? Ich muss das Programm anschauen… Ja, richtig: Oratorium! Ich hab’ gemeint: Messe. Solche Sachen gehören doch nur in die Kirche! Die Kirche hat auch das Gute, dass man jeden Augenblick fortgehen kann. –“
Arthur Schnitzler, Lieutnant Gustl
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