Facts about South Africa
South Africa - „Rainbow Nation“
Erinnerst du dich an die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika? Dort präsentierte sich Südafrika als ein weltoffenes, gastfreundliches und fröhliches Land.
Seit dem Ende der Apartheid 1991 hat sich in Südafrika vieles bewegt und verändert. Der Übergang zur Demokratie(transition to democracy) zu Beginn der 1990er war mit großen Hoffnungen verbunden. Man malte sich Südafrika als „Regenbogennation“(Rainbow Nation) aus, in dem der Wunsch nach einem harmonischen Miteinander der Ethnien und Kulturen zum Ausdruck kam.
Leider haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren nicht alle Hoffnungen erfüllt. Südafrika gilt heute als wirtschaftlich aufstrebende Nation mit wichtiger politischer Bedeutung. Zunehmende soziale Ungleichheiten(inequality) und eine hohe Kriminalität(crime rate) trüben jedoch das Bild des bunten Südafrikas.
Bild: wikimedia.commons
Facts about South Africa
Das Land an der Südspitze Afrikas grenzt im Westen an den Atlantischen und im Osten an den Indischen Ozean und ist rund dreimal so groß wie Deutschland. Landschaften und Klima sind sehr abwechslungsreich in Südafrika: von den trockenen Wüsten und Steppen bis hin zu subtropischen Wäldern und Meeresklima. So unterschiedlich das Klima, so reich ist auch die Pflanzen- und Tierwelt. Die artenreiche Tierwelt kann in Hunderten kleiner Wildschutzgebieten und den großen Nationalparks(national parks) beobachtet werden, von denen der Kruger-Nationalpark der größte ist. Löwen, Büffel, Leoparden, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Flusspferde, Zebras, Antilopen und viele mehr sind in den Savannen zu Hause.
Südafrika weist eine große kulturelle(cultural) und ethnische(ethnic)Vielfalt(diversity) auf. Schwarzafrikaner, die zu unterschiedlichen Ethnien gehören wie Zulu, Xhosa, Swazi oder Tswana, machen rund 80% der Bevölkerung aus. Die Weißen, oftmals Nachfahren niederländischer, deutscher, britischer oder französischer Einwanderer im 17. Jahrhundert, sind mit rund 9% vertreten. Weitere Bervölkerungsgruppen sind die Asiaten, oft von indischer Herkunft, und die sogenannten Coloured People, Einwohner unterschiedlicher ethnischer Abstammung. Die kulturelle Vielfalt spiegelt sich auch in der Sprachenvielfalt(speech diversity) wider. 11 Sprachen sind als offizielle Sprachen anerkannt, unter ihnen Englisch und Africaans.
Kruger-Nationalpark: Größter Nationalpark in Südafrika
Bild: fotolia.com (Martin)
Bild: fotolia.com
Kapstadt
Die Republik Südafrika hat drei Hauptstädte(capitals), die weit über das Land verstreut sind: Die Regierung sitzt in Pretoria im Nordosten, das Parlament in Kapstadt im Südwesten und das Oberste Berufungsgericht in Bloemfontein im Zentrum. Die größte Stadt des Landes ist aber Johannesburg.
An der Küste vor Kapstadt treffen zwei Ozeane aufeinander: der Atlantische Ozean und der Indische Ozean. Sieh dir den Film an:
Die Republik Südafrika hat drei Hauptstädte(capitals): Pretoria, Kapstadt und Bloemfontein.
Die Apartheidspolitik in Südafrika
Kannst du dir vorstellen, dass du aufgrund deiner Hautfarbe kaum Rechte hast und noch nicht einmal selbst entscheiden kannst, wo du wohnen willst? Es ist gerade einmal etwas mehr als zwanzig Jahre her, dass dies die bittere Realität der schwarzen Bevölkerung in Südafrika zur Zeit der Apartheidspolitik war.
Die Apartheid geht auf den Kolonialismus(colonialism) und die gewaltsame Besitznahme von Land durch die Europäer zurück, die an der Südspitze Afrikas im 17. Jahrhundert mit den ersten Siedlungen der Holländer im heutigen Kapstadt an der Westküste begann. Den Grundstein für die Apartheidspolitik im 20. Jahrhundert legte 1923 die Einführung von nach Rassen getrennten Wohngebieten. 1948 wurde die Apartheid in der südafrikanischen Verfassung verankert.
In der Zeit der Apartheid wurden die schwarzen Bürger systematisch unterdrückt(oppressed). Obwohl die Weißen eine Minderheit(minority) darstellten, hatten sie das politische Sagen und die wirtschaftliche Macht. Im Zuge der Trennung der Wohngebiete nach Hautfarbe wurden sogenannte Homelands für die Schwarzen geschaffen. Millionen von Menschen wurden zwangsumgesiedelt oder vertrieben(displaced). Gewalt(violence) und willkürliche Verhaftungen(imprisonement) durch die Polizei sollte die schwarze Bevölkerung einschüchtern.
Der Alltag für die schwarze Bevölkerung in den Homelands war sehr schwer. Geringe Löhne, eine schlechte medizinische Versorgung und fehlende Bildungschancen bedeuteten für die Mehrheit ein Leben in Armut. Wenn sich die Menschen gegen diese Missstände erhoben, wurden diese gewaltsam niedergeschlagen.
Die Rassenpolitik der Weißen in Südafrika erregte auch im Ausland heftigen Widerstand. 1973 wurde die Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit(crime against humanity) geächtet, 1974 wurde Südafrika wegen seiner Rassenpolitik aus der UNO-Generalversammlung ausgeschlossen. Doch es sollte noch bis Anfang der 1990er Jahre dauern, bis dieser Politik ein Ende gesetzt wurde.
1945 - 1991: Apartheid (Politik der Rassentrennung)
Bild: Alamy Stock Photo (Abingdon-Oxfordshire/IanDagnall Computing/Lee, Russell)
Als Apartheid bezeichnete man die Politik der Rassentrennung(racial segregation) in der Republik Südafrika von 1945 bis 1991. Seit den 1950er Jahren wurden von den südafrikanischen Regierungen Gesetze verabschiedet, die die weiße gegenüber der nicht weißen Bevölkerung bevorzugten.
Der Weg von der Apartheid zur Demokratie
In den Jahrzehnten des Apartheidsregimes gab es immer wieder Versuche, sich der Politik der Rassentrennung zu widersetzen(to resist). Eine zentrale Rolle spielte der African National Congress (ANC), eine Organisation der Befreiungsbewegung, und ihr Präsident, Nelson Mandela, der 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Verbote und gewaltsame Niederschlagung(violent suppression) von Demonstrationen waren die Antwort der Regierung. Traurige Berühmtheit erlangte der Schüleraufstand in Soweto 1976, bei dem Hunderte von Kindern und Jugendlichen getötet wurden. In den 1980er Jahren beteiligten sich zunehmend Weiße am Widerstand gegen die Apartheidspolitik.
1990 wurde das Ende der Apartheid mit der Aufhebung des Verbots des ANC und anderen Organisationen sowie mit der Freilassung von Nelson Mandela und weiteren politischen Gefangenen(political prisoners) durch den Regierungschef, Frederik Willem de Klerk, eingeleitet. Es wurden Verhandlungen zwischen ANC und Regierung aufgenommen, um die Grundlagen für ein demokratisches Südafrika zu legen. 1993 einigten sich die Parteien auf eine Übergangsverfassung und ebneten den Weg für die ersten freien Wahlen(elections), die der ANC 1994 mit großer Mehrheit gewann. Die 1996 verabschiedete Verfassung (constitution) garantiert erstmals allen Bürgern(citizens) in Südafrika gleiche Rechte(rights).
Nelson Mandela
Nelson Rolihlahla Mandela war der erste Staatspräsident des demokratischen Südafrika (1994-1999). Der Jurist, Kämpfer gegen die Apartheid und Friedensnobelpreisträger (1993) ist das weltweite Symbol für Versöhnungspolitik(reconciliation).
Sieh dir den folgenden Film über Nelson Mandela an:
Um die Gewaltverbrechen während der Apartheid aufzuarbeiten, wurde 1996 unter der Leitung des Erzbischofs und Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu eine Wahrheits- und Versöhnungskommission(Truth and Reconciliation Commission) eingesetzt. Die Kommission sammelte auf Grundlage von Zeugenaussagen(testimonies) von Opfern und Tätern zwei Jahre lang zahlreiche Fakten über schwere Menschenrechtsverletzungen während der Apartheid. Die Ergebnisse wurden 2003 veröffentlicht. Die Vergangenheitsbewältigung dauert jedoch an.
Rainbow Nation? Gesellschaftliche Realitäten in Südafrika
Das Ende der Apartheid und der friedliche Übergang zur Demokratie war für viele Südafrikaner und Südafrikanerinnen mit großen Hoffnungen und einer Aufbruchstimmung verbunden. Vieles hat sich in den vergangenen 20 Jahren auch zum Guten gewendet. Schwarze haben die gleichen Rechte und sind frei. Mithilfe von staatlichen Förderungen wurden zahlreiche Häuser gebaut. Deutlich mehr Südafrikaner haben Zugang zu Wasser, Strom, Bildung und zum Gesundheitswesen erhalten.
Für große Teile der Bevölkerung haben sich die Hoffnungen leider nicht erfüllt. Auch wenn der soziale und wirtschaftliche Aufstieg möglich ist, leben die schwarzen und farbigen Bevölkerungsgruppen im Vergleich zu den Weißen noch immer in wirtschaftlich deutlich schlechteren Verhältnissen. Armut, hohe Arbeitslosenzahlen(unemployment), ein geringeres Bildungsniveau und eine mangelnde Gesundheitsversorgung kennzeichnen ihre Situation und lassen die Unzufriedenheit wachsen.
Die soziale Ungleichheit und die große Unzufriedenheit schlagen sich auch in einer hohen Kriminalitätsrate nieder. Südafrika zählt damit zu einem der gefährlichsten Länder der Welt. Leider steht Südafrika im weltweiten Vergleich auch bei der Zahl der sexuellen Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie bei der HIV/Aids- Infektionsrate(infection rate) (ca. 20%) an der traurigen Spitze.
Bild: iStockphoto.com (Henrique NDR Martins)
Südafrika - wirtschaftlicher Motor der Region
Südafrika zählt zu den wirtschaftlich stärksten Ländern auf dem afrikanischen Kontinent. Im Vergleich zu anderen Ländern in der Region zeichnet sich Südafrika durch eine gute Infrastruktur, einem funktionierenden Finanzsektor, große Rohstoffvorkommen(raw materials reserve) und einem verlässlichen Rechtssystem aus.
Mit seinen Vorkommen an Gold, Platin, Diamanten und Kohle gehört Südafrika zu den bedeutendsten Bergbaunationen. Der Rohstoffsektor ist ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig, in dem viele Menschen beschäftigt sind.
Doch Südafrika exportiert nicht nur seine Rohstoffe wie viele andere Länder in Afrika, sondern verarbeitet sie auch im eigenen Land. Baubranche und die weiterverarbeitende Industrie (Automobilbranche, Maschinenbau, Chemie etc.) gewannen in den vergangenen Jahren an Bedeutung.
Die Infrastruktur zeichnet sich durch ein modernes Transportwesen und ein hoch entwickeltes Telekommunikationsnetz aus. Beides sind wichtige Voraussetzungen für den Tourismus, der in Südafrika am Wachsen ist.
Bild: iStockphoto.com (Alexan2008)
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