Metaphern
Eine poetische Sprache
Gedichte haben meist eine sehr poetische Sprache. Was bedeutet das?
Gefühle, Ereignisse und Beobachtungen werden häufig sehr anschaulich dargestellt.
Dem Leser wird durch poetische Sprache eine Welt eröffnet, in der er durch seine Vorstellungskraft Dinge sehen, hören oder schmecken kann.
Um dies zu erreichen, bedienen sich die Verfasser von Gedichten besonderer sprachlicher Mittel, wie z. B. Metaphern, Vergleiche und Personifikationen.
Schau dir zunächst das Video an:
Hier lernst du, sprachliche Bilder und sprachliche Gestaltungsmittel aus Schlagzeilen und Gedichten zu ermitteln und auch deren Wirkung sowie Bedeutung im Gesamtzusammenhang des Gedichts zu erarbeiten.
Die Metapher
Sprachliche Bilder sind Ausdrücke, die im Leser Gefühle, Vorstellungen und Stimmungen erzeugen.
Wichtige sprachliche Bilder sind: Metaphern, Vergleiche, Personifikationen.
Bei einer Metapher werden häufig zwei oder mehrere Wörter zu einem neuen Wort zusammengesetzt.
Das Wort / der Ausdruck erhält eine neue, übertragene Bedeutung.
Beispiele:
Fensterblitze (Fenster und Blitze)
ein Meer von Rosen (Meer und Rosen)
Die ursprüngliche und die neue Bedeutung des jeweiligen Wortes / des jeweiligen Ausdrucks müssen ein gemeinsames Merkmal besitzen.
Metapher | Ursprüngliche Bedeutung | Gemeinsames Merkmal | Neue Bedeutung |
---|---|---|---|
Fensterblitze | Blitz: in der Natur ein kurzzeitiger Lichtbogen zwischen Himmel und Erde | Leuchten, in Form einer schnellen Bewegung | Fenster, auf denen sich wie bei Blitzen eine schnelle Lichtreflexion widergespiegelt |
ein Meer von Rosen | Meer: riesiges Gewässer, das die Kontinente umgibt | gewaltige Größe | Meer hier nicht mehr als Gewässer, sondern hier als eine unendliche Menge; anstatt Wasser bezieht sich diese Menge auf Rosen |
Vergleich und Personifikation
Der Vergleich wird zur Stärkung einer Aussage genutzt. Einen Vergleich erkennst du daran, dass das Wörtchen „wie“ zum Vergleich eingesetzt wird.
Beispiel:
Der Applaus ertönte so stark wie ein prasselnder Regenschauer.
Bei einer Personifikation werden Tieren, Gegenständen und allgemeinen Begriffen menschliche Eigenschaften zugewiesen.
Beispiele:
Die Katze kicherte.
Die Hoffnung wartete lange Zeit.
Nicht immer muss ein Verb das jeweilige Wort personifizieren.
Beispiel:
Die glückliche Zeit
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Wiederholungen von Buchstaben, Wörtern, Wortgruppen
Es gibt verschiedene sprachliche Mittel, die mit Wiederholungen von Buchstaben, Wörtern oder Wortgruppen arbeiten.
Bei der Anapher wird ein Wort oder mehrere Wörter am Vers-/Satzanfang wiederholt.
Beispiel:
Bin ich gleich weit von dir,
Bin ich doch im Schlaf bei dir
Bei der Alliteration wird nur der Anfangslaut bei aufeinanderfolgenden Wörtern wiederholt.
Beispiel:
Manchmal machte Michael mit Merle Mathematikaufgaben.
Lautmalerei
Bestimmte Laute inspirieren die Vorstellungskraft des Lesers.
Beispiel:
Es surrte in der Leitung.
Wirkung: Der Leser stellt sich unter anderem mit Hilfe des Doppelkonsonanten -rr in dem Wort surren vor, wie sich das dunkel tönende und sich schnell bewegende Geräusch in der Leitung anhört.
Der Doppelkonsonant, der in der Regel grammatikalisch kurz betont wird, unterstützt die Schnelligkeit der Bewegung.
Beispiel:
Das Brötchen klatschte gegen die Wand.
Wirkung: Das Verb klatschen enthält viele stimmlose (harte) Konsonanten, sodass der Leser den Schlag gegen die Wand gleichsam hört und sich bildlich vorstellt.
Auffälligkeiten bei der Zeichensetzung und Textanordnung
Auch Besonderheiten bei der Zeichensetzung und Textanordnung können als sprachliche Mittel gesehen werden, beispielsweise bei der Verwendung von Gedankenstrichen oder Auslassungszeichen.
Beispiel:
Wenn ich nur könnte —
Nein, ich kann es nicht.
Bedeutung: Das lyrische Ich (die Person, die im Gedicht spricht) setzt durch den Gedankenstrich eine Pause und wird sich währenddessen bewusst, dass es seine Wünsche „Wenn ich nur könnte“ nicht in die Realität umzusetzen vermag.
Diese Information erhält der Leser durch den nach dem Gedankenstrich folgenden Vers „Nein, ich kann es nicht“.
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